Final Studio ist die neugegründete Marke von Bitten Stetter, Ausgangspunkt war die hautnahe Konfrontation mit Krankheit und Tod bei der Begleitung einer nahestehenden Person, was zur Erkenntnis führte, dass fehlendes Wissen über die letzte Lebensphase Auswirkungen auf Wohlbefinden und Lebensqualität haben.
Diese unfreiwillige Sterbewelt- bzw. Lebensweltanalyse lösten unzählige Fragen aus: zur Gestaltbarkeit des Lebensendes, zur Zukunft des Todes, zu aktuellen Sterbestilen und zur Gestalt der Dinge, die uns am Lebensende umgeben.
Im Zentrum aller Überlegungen stehen Lebensqualität, Würde, Selbstbestimmung, Self-Empowerment, Kommunikation, Partizipation und Vermittlung sowie die Entstigmatiserung und Enttabuisierung von Krankheit und Sterblichkeit in unsere Gesellschaft.


«HILFLOS UND SPRACHLOS STEHEN WIR NEBEN UNS UND DEN PERSONEN, DIE WIR LIEBEN. NICHT-WISSEN UND DIE ANNAHME NICHTS MEHR TUN ZU KÖNNEN, FÜHREN ZUR HANDLUNGSUNFÄHIGKEIT, TRAUER UND KRISEN.»

Final Studio navigiert an der Schnittstelle von Forschung und Design
und möchte das Lebensende losgelöst von Hochleistungsmedizin und einer
standardisierten Gesundheitsindustrie menschenzentriert
betrachten.
Anliegen ist es, die Zukunft des Todes zu erforschen, zu diskutieren und durch Produktwelten, Kollaborationen, Workshops
und öffentliche Beiträge dem Lebensende eine zeitgemässe alltagsweltliche Präsenz zu geben.
Final Studio versteht die Gestaltung des Lebensendes als gemeinsamen Prozess, an denen verschiedene Menschen involviert sind. Betrachtet wird die Endlichkeit, die mit der Geburt sanft, kaum merklich beginnt, gestaltbar ist und besondere Momente der Achtsamkeit und Entschleuigung in sich birgt.


Final Studio geht davon aus, dass wir weder Wünsche, Bedürfnisse, Wertevorstellungen, noch unseren Lebensstile beim Eintreten in schwere Phasen der Krankheit an Institutionen abgeben sollten oder müssen.
Dabei wird davon ausgangen, dass die wenigstens von uns alleine am Ende ihres Lebens stehen, sondern eingebunden in soziale Kontexte und Pflegesettings sind. Wir lachen, leiden, weinen gemeinsam,
empfangen Besuch und besuchen. Wir benötigen
Hilfe und möchten helfen, wir begleiten und werden begleitet.
Ziel ist es, End-of-Life-Care aus den Institutionen zurück ins Leben zu holen, um ausserhalb von akuter Krankheit und Betroffenheit, selbstbestimmt über die eigene Endlichkeit und die Endlichkeit nahestehender Menschen nachzudenken. Abschiednehmen und -pflegen ist ein intergenerationeller Prozess, an dem verschiedene Menschen verschiedenen Alters und mit unterschiedlichen Vorstellungen beteiligt sind.
Wir agieren gemeinsam in dieser Lebensphase und nehmen unsere künstlich gestalteten Umwelten
bis zur letzten Minute mit allen unseren Sinnen wahr. Die Dunkelheit kommt erst mit dem letzten Atemzug. Alles andere ist, manchmal still, aber gleichsam intensiv, wahrnehmbar. Dieser Wahrnehmbarkeit sollten wir uns als nahestehende Personen bewusst werden und entsprechend versuchen, Lebensqualität, durch die Gestaltung von fürsorglichen Atmosphären, neben der medizinischen Versorgung herzustellen. Dies erhöht Lebensqualität auf beiden Seiten.
Research of Dying
Final Store

