FÜR VIELE VON UNS STILLT ESSEN NICHT NUR DEN
HUNGER UND TRINKEN NICHT NUR DEN DURST, SONDERN ERZEUGT GEMEINSCHAFTLICHKEIT UND VERSPRICHT GESUNDHEIT UND GLÜCK.
Essen und Trinken
sind wichtige Bestandteile unseres Lebens und gehören zu den Grundbedürfnissen
eines jeden einzelnen Menschen. Die Zubereitung von Speisen und Getränken ist
somit eine wichtige Form der Zuwendung.
In der letzten Lebensphase können sich diese Gewohnheiten auf
Seiten der Betroffenen verändern. Schwerkranke und sterbende Menschen haben
meist deutlich weniger Appetit und das Bedürfnis zu Trinken lässt nach. Die
daraus entstehende neue Situation kann bei Angehörigen und nahestehenden
Personen Hilflosigkeit, Sorge und Angst auslösen. Sätze wie Du musst doch
etwas Essen und Trinken, damit du wieder zu Kräften kommst»helfen in
palliativen Situationen leider niemanden, sondern erzeugen weitere Belastungen und
können Beziehungen unnötig strapazieren.
Am Lebensende sollte der Schwerpunkt auf das sinnliche Erleben von
Essen und Trinken gelegt werden. Sorgenvolle Gedanken eines qualvollen
„Verhungerns und Verdurstens“ sollten wir unbedingt streichen, denn ein Mensch,
der keinen Hunger und Durst verspürt, kann gut auf beides verzichten, denn nicht mehr Essen und Trinken wollen, gehört zum natürlichen Prozess und senkt zudem das Schmerzempfinden. Unangenehmer ist weniger der Durst als das Austrocknung des Mundraumes. Daher ist zur Erhöhung
der Lebensqualität, das Mundbefeuchten wichtiger
als eine grosse Mahlzeit.
Sensibel gestaltete Trink- und Essgeschirr können auf die
veränderten Bedürfnisse schwerkranker sterbender Menschen eingehen und dem
Wunsch, nicht mehr Essen zu wollen, begreifbar machen. Zudem kann
Design neue Essrituale befördern, Nicht nur die Gestalt der Dinge, sondern auch in der Art und
Weise, wie wir Essen reichen und teilen drückt sich eine respektvolle Begegnung für beide
Seiten aus.